Samstag, 17. Mai 2008

Warum wir Weiber nicht kicken sollen

Auf dem Frauenfußball liegt kein Segen. Bevor jetzt Kampfschwestern das Abo kündigen und Wirtshausbrüder „Jawoi!“ grölen, einige erläuternde Worte aus leidvoller Erfahrung. Ich schreibe mit hiniger Zehe, ausgeleiertem Knie und schweren inneren Verletzungen meiner Würde.

Seit drei Jahren mache ich mich als bulliger Mittelfeldmotor des FC Rotation Winkeln zur Deppin. Verteile Bälle (über die Seitenlinie), zerstöre Spielaufbauten (leider die eigenen) und scheitere grandios noch einen Meter vor dem Tor (sogar vor dem eigenen).

Meine Mannschaft will dennoch nicht auf mich verzichten. Denn durch unabsichtliche Gewaltorgien mache ich die „Rotation“ zur Angstgegnerin. Das selten anwesende Publikum nennt mich „Königin der Blutgrätsche“. Gebrochene Schien- und Nasenbeine laufen im Linzer UKH angeblich schon unter „Morbus Meindl“.

Sie können sich vorstellen, wie unangenehm mir das im Zivilleben ist. Die Hälfte meines Budgets gebe ich für Blumen und Bonbonnieren bei Krankenbesuchen aus.

Und das alles nur, weil ich es nie gelernt habe. Ich bin ja noch im vorigen Jahrtausend erzogen worden. Da galt es als unschicklich, wenn Frauen schwitzend und ächzend über den Rasen schwarteln. Trauriges Fazit: Brutalität dank mangelnder Technik.So, und jetzt Klartext: Der Kolumnentitel ist ein Leger. Eine Schwalbe gleichsam, eine Ente (irgendwie muss ich Sie ja zum Lesen bringen). Wir Damen sollen gefälligst schon kicken. Bringt uns nur bitteschön mehr Technik bei. Den Gegnern zuliebe.

Keine Kommentare: