Samstag, 31. Mai 2008

Wie die Wissenschaft die Liebe verwurstet

Die Wissenschaft ist eine der pfiffigsten Erfindungen der Menschheit. Da steckt Musik drin. Neuester Heuler: die Entschlüsselung der Frau! Pfau. Erstmals wurde ihr Erbgut entziffert!

Der Erkenntnisgewinn gleicht zwar momentan noch der Lektüre eines Tellers Buchstabensuppe. Forscher können uns aber sicher bald erklären, warum wir Frauen immer nur in Rudeln wischerln gehen, warum wir lieber doofe Handtaschen statt Rucksäcke tragen und weinen, wenn sich Brad Pitt den Magen verstimmt hat.

Die Lösung und vielleicht sogar Beseitigung dieser ungünstigen weiblichen Erbgutstücke wird die Welt bewohnenswerter machen.

Und dennoch furcht Besorgnis meine Stirn. Predigte mir doch jüngst ein Älterer: „Mit dem letzten Geheimnis verschwindet auch die Liebe!“ Daraus folgt die steile Hypothese: Sobald Männer wissen, warum wir uns am Lokus einsam fühlen, warum wir unseren Kramuri in albernen Beuteln tragen und eine leicht einseitige Beziehung mit Brad Pitt führen, mögen sie uns vielleicht gar nicht mehr. Sehr schade wäre das! Wahrscheinlich käme es zu einer Bevölkerungsimplosion und allerlei Wirtschaftskrisen.

„Das Herz einer Frau, der Magen einer Sau, der Inhalt einer Wurscht bleibt auf ewig unerfurscht“ – wenn der Einstieg dieser rustikal-wissenschaftlichen Sentenz nun widerlegt ist: Was bleibt denn dann noch ein Geheimnis? Also liebenswert? Blunzen und Saumägen? I hope not, wie der Franzos’ zu sagen pflegt.

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