Neulich
war ich in China, dort hatte ich konkrete Erlebnisse mit der
Überbevölkerung. Seitdem lache ich nicht mehr über Stronach, der
Chinesen-Einmärsche fürchtet. Sie sind so unglaublich viele!
Vielleicht hat mich einfach der Kontrast zur Welser Innenstadt fertig
gemacht. Wer da Zeit zu verbringen hat, dem steigt schnell die
Einsamkeit ins Herz. Sie kennen das Bild mit der Neutronenbombe –
Mensch geht, Haus steht. Daran muss ich am Stadtplatz oft denken.
Nur
an manchen Tagen gibt's hier chinesische Verhältnisse, wenn nämlich
die Bevölkerung öffentlich und flächendeckend alkoholisiert werden
soll. Beim Public Viewing etwa, oder bei Adventmärkten. Punsch und
Bier, die sozialen Schmiermittel, nehmen die Angst. Aber wovor?
Leiden die WelserInnen an kollektiver Agoraphobie?
Oder
hat ihnen nie jemand gesagt, dass der öffentliche Raum ihnen gehört?
Mach' ich gern: Die Stadt gehört euch! Weil ich schon dabei bin:
Nichts gegen das Saufen. Öffentlich gelebte Nüchternheit ist aber
auch super, vor allem, wenn einen abseits der geschützten Umgebung
des Wirtshaustisches ein politischer Mitteilungsdrang überkommt.
Wenn wir da weiter so dumm tun, kommt uns der Chines'!
Eine Geschichte voller Missverständnisse: Wels und seine Beziehung zu größeren Städten. Abgebildet: "Wels grüßt Wien"