Samstag, 22. März 2008

Tretminen und böse Wunder zu Ostern

Ostern ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Seit der elterliche Hund beim Stammhaus die Wiese zertrümmerlt, wird die Eiersuche zum Tretminentango. Was aber wurscht (apropos) ist, weil die Eltern die Präsentkörbe ohnehin nur noch in Einmal-Umfall-Distanz rings ums Haus ablegen.

Wie kommen die bloß darauf, dass knapp 30-jährige Leibesfrüchte eine Beweise von Elternliebe mehr brauchen? Die elterliche Verantwortung endet nicht, wenn die Brut unter ersten grauen Haaren und Knorpelschäden leidet. Wort zum Ostersonntag!

Da fällt mir übrigens noch der Osterskandal ann 2005 ein. Die Nachbarssippe bekam von mir damals einen schiachen Stoffbären geschenkt. Der konnte arge, hier nicht wiederzugebende Frechheiten jodeln. Glänzende Kinderaugen, gerunzelte Mutterstirn. "Der kann eh noch nicht reden", versprach ich.
Zefix, wer konnte denn erahnen, dass sich akkurat an diesem Karsamstag ein verfrühtes Pfingstwunder ereignete und der beschenkte Analphabet zu sprechen begann? Peinlich in der Tat, dass der erste öffentliche Sprechakt genau die in einer Qualitätszeitung niemals wiederzugebende Frechheit war. Und dass er vor versammelter Innviertler Großfamilienmannschaft fiel.
So offenbarte sich an jenem Ostersonntag, dass die Richterskala der Peinlichkeit nach oben hin offen ist. Das Mutterantlitz glühte vor Scham wie ein bulgarischer Reaktor, heißt es. Die verbale Reaktion ist nicht überliefert. Ganz sicher nicht fielen die Worte "Des sogt ma ned, ned amoi zua Oma!"

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