Samstag, 8. März 2008

Arbeit schändet - und das ist gut so

Demut ist ein Segen für das reibungslose Miteinander der Menschenkinder. Hochmut kommt vor den Fall, so mieft es nicht nur aus den Talaren. Demütigungen sollten daher endlich einmal aus dem Schmuddeleck der zwischenmenschlichen Gepflogenheiten geholt werden.
Sag' ich nicht bloß im Walten meines Amtes als strenge Herrin dieser Zeilen.
Weil, warum? Großer Schaden wird der Welt durch große Egos zuteil. Ich sage nur "BAWAG" oder "Irakkrieg".
Nichts eignet sich besser als Arbeit, um das fürwitzige Wuchern der Ichs einzudämmen. Ein Mensch, der sich in seiner Jugend als Gartenzwerg, kellnernder Mostdipf oder Messestands-Grinsekatz verdingen musste, kann gar nicht mehr auf die schiefe Bahn einer Karriere geraten. Sonst wär' er gar nicht Gartenzwerg geworden, sondern hätte Crack vercheckt.
Eine Umfrage unter soweit gelungenen Menschen nach ihren Einstiegsjobs: DIe Jury-Assistentin der Afiesler Chorolympiade ist heute historische Betroffenheitspflegerin. Die Tischabräumerin bei einer Klingonen-Konferenz steht der lernunwilligen Jugend bei. Die Reißnagelabfüllerin macht die Menschheit durch Süßwarenverkauf glücklich.
Arbeit adelt, auch wenn es Häuslputzen ist, roch es einst aus dem Mund einer bald schon wieder arbeitslosen Kurzzeitministerin. Aber nein doch: Arbeit schändet, da haben die werkscheuen Punks schon recht.
Ich habe in früher Jugend Bierkisten durch den örtlichen Nahversorger geschleppt. Und fühle mich als Kolumnendomina nun sicher und geborgen vor Kolumnen-Unbill.

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