Donnerstag, 22. September 2011

Wir armen Reichen!

Maria Fekter und ich haben Sorgen. Feindbilder quellen derzeit wie Pickel auf Pubertierenden. Die europäische Klassengemeinschaft ist in Gefahr. Lassen Sie mich die mahnenden Worte Fekters zitieren, die ja quasi unser Klassenvorstand ist: "Außerdem bauen wir gerade enorme Feindbilder in Europa gegen die Banken, die Reichen und die Vermögenden auf. So etwas hatten wir schon einmal, verbrämt gegen die Juden, aber damals waren ähnliche Gruppierungen gemeint. Es hat das zweimal in einem Krieg geendet."
 
Arg, nicht?! Ich habe Angst und fühle mich verfolgt. Sie können sich nicht vorstellen, wie ich angezischt werde, wenn ich meinen SUV vor dem Stammbeisl einzuparken versuche. Einen Pelzmantel wage ich gar nicht zu tragen! Bald kommt einer vom Pöbel daher und pickt mir ein gelbes Zetterl mit „Reiche Sau“ drauf. Dabei spende ich gerne, armen Freunden ein Bier zum Beispiel. Und die Trauben für meinen Champagner sind fair gehandelt.

Sie werden sich fragen, wann ich den Aufstieg in die gehobene Mittelklasse geschafft habe. Nun, ich bin durch das eifrige Verfassen von Kolumnen und die Rückgabe aller meiner Pfandflaschen zu leichtem Wohlstand gekommen. Also nicht direkt durch diese Tätigkeiten, sondern durch die Veranlagung in einem Hedgefonds, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls lasse ich jetzt mein Geld arbeiten und mache so einen Arbeitsplatz frei.

Wird mir das als Altruismus angerechnet? Nein! Stattdessen werden wir Leistungsträger diffamiert, dass einem schiach wird. Bitte da macht auch die Bibel keine Ausnahme – Menschen mit einem Tier (die Sache mit dem Kamel im Nadelöhr) zu vergleichen, ist der Anfang von allem Übel. Da muss sich auch die Kirche fragen, ob sie nicht zum Aufbau von Feindbildern beiträgt!

Keine Kommentare: