Ob ich denn nie ernst sein könne, hat
man mich jüngst gefragt. Wollen schon, aber können nicht. Denn wie
ließen sich die Zumutungen der Realität anders ertragen als durch
ironisch-seitliches dran Vorbeigehen? Erst neulich etwa hörte ich,
dass Maria Fekter fürchte, es würden Ausländer diskriminiert. Sie
sah nicht Flüchtlinge in Gefahr, sondern das arme Bankgeheimnis.
Oder, von noch weiter rechts: 25 junge Ayslwerber dürfen keine Lehre
machen, sonst explodiere die Jugendarbeitslosigkeit. Darum frage ich:
Wie soll ich mich denn anders gegen Derlei wehren als mit Gelächter?
Der Humor ist doch das Öl, mit dem sich der Ringer im Kampf gegen
das Böse unangreifbar macht. Sinnvolleres, als dem Leben Hofnärrin
zu sein, ist mir beruflich bislang noch nicht eingefallen.
Andererseits bringt man so nicht viel
weiter bei der Weltrettung. Ich hege Pläne. Wären Sie dabei, wenn
ich eine gemäßigte Diktatur einführte, noch viel besser als alles,
was uns der Stronach so vorfaselt? Keine Sorge, auf Gewalt würde ich
weitgehend verzichten und Felix Baumgartner nie in meine Regierung
lassen. Aber erstens dürfte Frau Fekter zurück in ihr Schotterwerk.
In den Geschäften bekäme man zweitens nichts mehr zu kaufen, das
die eigene Oma nicht als Speise identifizieren könnte. Pferdefleisch
von mir aus, Tiefkühllasagne nicht. Drittens dürfte man in meinem
Bankensektor nur noch mit Spekulationen spekulieren, quasi ein
internes Monopoly für Banker, aber mit nichts Realem mehr. Wer etwa
mit Weizen oder Wohnungen dumm herumzockt, bekäme von mir, der
Diktatorin mit Herz, persönlich mit der Fliegenklatsche eins auf die
Finger. Viertens würde ich eine staatliche Agentur erschaffen, die
mir pfiffige Schlusssätze für meine Kolumnen schrübe.
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