Wels
schlecht finden ist so wie Schönwetter gut finden: weit verbreitet.
Neulich hat sich sogar Die Zeit hinreißen lassen, die
Messestadt zu bashen. Ganz niederträchtig, nämlich auf der
Kinderseite, wo Minderjährige vorgegebene Formulare ausfüllen
dürfen. Bei der Frage "Was macht dich traurig?" ließ man
eine Achtjährige hinkritzeln: "dass
unser Wels tot ist." Muss das sein?
Ist
das wegen Wagner? Gut, von der politisch unzuverlässigen Werktreue,
mit der man den hier inszeniert, bekommt man einen pelzigen Mund. Als
konstruktiver Mensch möchte ich vorschlagen: Arbeitet mit diesem
schlechten Ruf! Wenn Linz – laut Spiegel – das
langweiligste Ghetto der Welt ist ("Chemie, Langeweile,
Drogen"), kann Wels das locker toppen, zum Beispiel mit einer
Neuinszenierung des Rings der Nibelungen durch Ramstein oder einer
Hip-Hop-Version der "Meistersinger von Nürnberg", nämlich:
"Der Battle Rap von der Noitzmühle", performt vom
Hans-Sachs-Chor. Bitte sehr, nichts zu danken.
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