Maria Fekter und ich haben Sorgen.
Feindbilder quellen derzeit wie Pickel auf Pubertierenden. Die
europäische Klassengemeinschaft ist in Gefahr. Lassen Sie mich die
mahnenden Worte Fekters zitieren, die ja quasi unser Klassenvorstand
ist: "Außerdem bauen wir gerade enorme Feindbilder in Europa
gegen die Banken, die Reichen und die Vermögenden auf. So etwas
hatten wir schon einmal, verbrämt gegen die Juden, aber damals waren
ähnliche Gruppierungen gemeint. Es hat das zweimal in einem Krieg
geendet."
Arg, nicht?! Ich habe Angst und fühle
mich verfolgt. Sie können sich nicht vorstellen, wie ich angezischt
werde, wenn ich meinen SUV vor dem Stammbeisl einzuparken versuche.
Einen Pelzmantel wage ich gar nicht zu tragen! Bald kommt einer vom
Pöbel daher und pickt mir ein gelbes Zetterl mit „Reiche Sau“
drauf. Dabei spende ich gerne, armen Freunden ein Bier zum Beispiel.
Und die Trauben für meinen Champagner sind fair gehandelt.
Sie werden sich fragen, wann ich den
Aufstieg in die gehobene Mittelklasse geschafft habe. Nun, ich bin
durch das eifrige Verfassen von Kolumnen und die Rückgabe aller
meiner Pfandflaschen zu leichtem Wohlstand gekommen. Also nicht
direkt durch diese Tätigkeiten, sondern durch die Veranlagung in
einem Hedgefonds, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls
lasse ich jetzt mein Geld arbeiten und mache so einen Arbeitsplatz
frei.
Wird mir das als Altruismus
angerechnet? Nein! Stattdessen werden wir Leistungsträger
diffamiert, dass einem schiach wird. Bitte da macht auch die Bibel
keine Ausnahme – Menschen mit einem Tier (die Sache mit dem Kamel
im Nadelöhr) zu vergleichen, ist der Anfang von allem Übel. Da muss
sich auch die Kirche fragen, ob sie nicht zum Aufbau von Feindbildern
beiträgt!
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