Linz
war einmal Kulturhauptstadt und hoffte, vom Touristentsunami
getroffen zu werden. Ich wollte meinen Beitrag leisten und schickte
dem Bürgermeister damals einen lieben Brief mit Ideen, etwa der
Anschaffung eines Pandazwillingspärchens. Was soll ich sagen? Meine
Utopien wurden verschmäht, Linz blieb Linz. Da ich nun oft in Wels
zu Gast bin, soll es meine Tipps bekommen. Gratis!
Erstens:
Die Pandas für das Affenhaus. Den Ledererturm schief stellen. Ein
Madonnenblutwunder in der Stadtpfarrkirche. Eine bizarre Spezialität
erfinden, Pferdelebkuchen oder Beuschlkonfekt. Ein arges Viertel
bauen, ähnlich der Pullman-City, in der abends malerische
Schießereien fingiert werden: für Hip-Hop-Touristen, denen LA
Compton zu fade ist (und nein, nein, dreimal nein: die Noitzmühle
ist KEIN Ghetto, hören Sie auf, mir das einzureden). Meine
Lieblingsidee: Die Traun über den Stadtplatz umleiten und jeden
Freitag ein bombastisches Piraten-Seeschlachtsspektakel abfackeln.
Die
Umsetzung kostet natürlich. Sie können aber auch auf meine Utopie
pfeifen und selbst draufkommen, dass Wels eine STADT sein könnte,
ein befreiender, urbaner Raum voller Potenziale. Die Alternative
wären Pandas.
Die Noitzmühle ist kein Ghetto, die Pernau natürlich schon.